Wie man die Herzstücke der Weichen mit GAD10 polarisiert

Was bedeutet es, das Herzstück zu polarisieren?

Im Modelleisenbahnbetrieb mit „Zweileiter-System“ wird – wie bekannt – der Fahrstrom direkt über die Schienen übertragen. Unabhängig davon, ob die Anlage digital oder analog betrieben wird liegt ein Pol auf der einen Schiene (rotes Kabel), der andere Pol auf der anderen (schwarzes Kabel).

Aber was passiert an den Weichen? Im blau markierten Bereich kann die Polarität nicht immer gleich bleiben: Steht die Weiche auf Geradeausfahrt, muss das Herzstück „rot“ sein, bei Abzweig dagegen „schwarz“. Dieser Punkt wird als „Herzstück“ der Weiche bezeichnet. Dieses Problem der Stromversorgung lässt sich auf zwei Arten lösen:

  • Unpolarisiertes Herzstück. Der Bereich, in dem sich die Schienen treffen, wird einfach nicht mit Strom versorgt. Man geht davon aus, dass die Lok den Fahrstrom über andere Räder aufnimmt. Das macht die Stromaufnahme zwar etwas unsicherer, vereinfacht aber die Verdrahtung.
  • Polarisiertes Herzstück. Je nach Weichenstellung wird die Einspeisung gewechselt: entweder „rot“ oder „schwarz“.

Wie polarisiert man das Herzstück?

Viele Weichenantriebe besitzen Kontakte, die genau für diese Funktion vorgesehen sind. Fehlen solche Kontakte jedoch – wie bei manchen Magnetantrieben, bei allen Servoantrieben oder in anderen Situationen – gibt es eine einfache Lösung, die sich sowohl für Digital- als auch für Analoganlagen umsetzen lässt.

Das Prinzip besteht darin, dass die Einspeisung des Herzstücks (blaues Kabel im Bild) von einem GAD10-Relais gesteuert wird. Je nach Weichenstellung liefert das Relais entweder die „schwarze“ oder die „rote“ Spannung.

Beenötigtes Material

Hier ist das Material, das benötigt wird, um einen digitalen Helvest-Decoder zusammenzustellen, mit dem vier Weichen mit polarisiertem Herzstück gesteuert werden können:

Hier ist das Material, das benötigt wird, um einen digitalen Helvest-Decoder zusammenzustellen, mit dem vier Weichen mit polarisiertem Herzstück gesteuert werden können:

  • 1 x HP100 (Hauptplatine)
  • 1 x Kommunikationsmodul: DCC100, DCC100-E, wenn Sie traditionelles Digital verwenden, oder MV100, wenn Sie MVnet nutzen
  • 1 x ES400
  • 1 x Modul zur Steuerung Ihrer Antriebe: SM400 (für Servomotoren), EMW400 (für elektromagnetische Module) usw.
  • 2 x GAD10-Relaisplatine (Version ab 2025). Die Version 2025 unterscheidet sich von der vorherigen Version dadurch, dass alle Anschlussklemmen grün statt blau sind.

In den Beispielen wird ein Decoder für Servomotoren betrachtet, der über MVnet gesteuert wird, aber das Vorgehen ist identisch für andere Motortypen oder für DCC.

Im Helvest-Online-Shop sind komplette Kits für diese Kombination erhältlich (Steuerung von 4 Servomotoren mit Herzstück-Polarisation), im Bereich „komplette Sets und Antriebe für Zubehör“. Selbstverständlich sind bei allen Vertriebskanälen dieselben Kombinationen oder kundenspezifische Zusammenstellungen erhältlich.

Zusammenstellung des Decoders

Bauen Sie die Module wie bei jedem anderen Helvest-Decoder zusammen (siehe Abbildung) und verbinden Sie HP100, MVnet- oder DCC-Netzwerk sowie die Weichen gemäß den Anweisungen. Nur das ES400-Modul bleibt zunächst unverbunden.

Anschluss des Relais an den Decoder

Die Klemme des Relais mit der Beschriftung „Decoder“ ist natürlich diejenige, die mit dem ES400-Modul des Decoders verbunden werden muss.


Die Anschlüsse müssen wie folgt vorgenommen werden:

  • Klemme COM → COM-Klemme des ES400 (blaue Leitungen im Bild)
  • Klemmen A und B → Klemmen 1B / 2B / 3B / 4B des ES400 (grüne Pfeile im Bild)

Es ist SEHR WICHTIG, die Klemmen in dieser Phase nicht zu verwechseln, da sonst der Decoder beschädigt werden kann!

Anschluss der Weichen an das Relais

Die Gleise werden an die Klemmen angeschlossen, die mit A und B gekennzeichnet sind (siehe Abbildung).

Die Kontakte dieser Klemmen heißen ON–OFF–COM. ON und OFF werden an die Gleise (rot und schwarz) angeschlossen, COM an den Herzstückbereich der Weiche (Blau).
Die vier Weichen werden gemäß der Abbildung an die Relais angeschlossen, entsprechend der angegebenen Reihenfolge.

Wichtiger Hinweis: Die Position der roten und schwarzen Kabel an den Klemmen ON und OFF ist nicht fest vorgeschrieben. Sie hängt davon ab, wie Sie Ihre Weiche und Ihren Antrieb montiert haben. Prüfen Sie mit einem Messgerät (oder auf andere Weise), ob die Polarität des Herzstücks korrekt ist. Ist dies nicht der Fall, genügt es, die roten und schwarzen Kabel an den Klemmen ON/OFF zu vertauschen.

Programmierung

Die Programmierung ist sehr einfach: Bei DCC und MVnet muss lediglich die gleiche Adresse sowohl der ES400 als auch der Weiche, die vom anderen Modul gesteuert wird, zugewiesen werden. So schaltet das Relais je nach Weichenstellung ein oder aus und weist im einen Fall die „rote“, im anderen Fall die „schwarze“ Polarität zu.

Und bei einer analogen Anlage?

Die vorgeschlagene Lösung gilt auch für eine analoge Anlage, egal ob diese vom Computer über LocHaus gesteuert wird oder traditionell im unmanaged-Modus von MVnet betrieben wird. Alles wird wie oben beschrieben ausgeführt, indem der Weiche und der ES400 dieselbe Adresse zugewiesen wird.
Um die Weiche mit einem Taster, auch über größere Entfernungen, zu steuern, genügt es, erneut die gleiche Adresse einem Decoder mit KB800 oder KB800-L zuzuweisen.
Alternativ ist es jederzeit möglich, die GAD10 direkt mit einer 12V-Gleichspannung an der Klemme „Decoder“ zu steuern, wobei COM mit dem Pluspol gespeist wird und durch einen Schalter der Kontakt zu A oder B mit dem Minuspol geöffnet oder geschlossen wird.

Noch Fragen? Zögern Sie nicht, uns über die zahlreichen Kontaktmöglichkeiten oder über die sozialen Medien zu schreiben!

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